Fachliche Grundlagen: Einführung-N

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Genese der Unterrichtsstatistik "UntStat"

Genese UntStat.png

Zum Ad hoc-Unterrichtsausfall wird seit dem Jahr 2001 in NRW an eine Stichprobenerhebung durchgeführt, anfänglich im zweijährlichen Turnus, in den Jahren 2005/06 bis 2009/10 jährlich. Erhoben wurde jeweils rückwirkend das Unterrichtsgeschehen für zehn Unterrichtstage bzw. zwei Kalenderwochen. Teilnehmende Schulformen waren Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, Gymnasien und Förderschulen mit dem Hauptförderschwerpunkt Lernen.

Aufgrund von Zweifeln an der Zuverlässigkeit der erhobenen Daten wurde die Erhebung danach ausgesetzt und erst im Schuljahr 2014/15 wieder aufgenommen. Dabei blieb der Erhebungszeitraum unverändert, jedoch wurde der Fragebogen umfangreich überarbeitet. Die Grundgesamtheit der teilnehmenden Förderschulen wurde auf alle Lern- und Entwicklungsstörungen erweitert. Darüber hinaus wurden auch die Sekundar- und Gemeinschaftsschulen (gemeinsam) als siebte Schulform in die Erhebung miteinbezogen. Damit waren in der letzten, im Schuljahr 2015/16 durchgeführten Stichprobenerhebung 770 Schulen (110 je Schulform) an der Erhebung beteiligt.

Im Schuljahr 2017/18 wurde der Unterrichtsausfall durch das Ministerium für Schule und Bildung mit dem sogenannten "Rollierenden Verfahren" ermittelt. Erstmals wurde das Unterrichtsgeschehen an den teilnehmenden Schulformen im Verlauf des Schuljahres untersucht. Die Ergebnisse des "Rollierenden Verfahrens" haben jedoch keine Aussagekraft bezüglich des Unterrichtsausfalls an einzelnen Schulen. Daher wurde dieses Verfahren zum Schuljahr 2018/19 durch die „Flächendeckende Unterrichtsausfallstatistik mit Detailerhebung“ abgelöst. Erst auf Grundlage dieser transparenten Erhebung, die ein realistisches Bild des Unterrichtsgeschehens an jeder einzelnen Schule liefert, können ggf. weitere zielgenaue Maßnahmen gegen den Unterrichtsausfall ergriffen werden.

In der flächendeckenden Erhebung ("Wochenmeldung") melden die teilnehmenden Schulen anhand einer reduzierten Anzahl an Kennziffern das Unterrichtsgeschehen an Ihrer Schule. Die Ergebnisse werden nach dem Ende des Schuljahres über das Bildungsportal des Landes NRW für jede einzelne Schule veröffentlicht.

In der Detailerhebung melden alle teilnehmenden Schulen zusätzlich zur Wochenmeldung für den Zeitraum von zwei Wochen eine detaillierte Darstellung des Unterrichtsgeschehens. Die Erhebung gliedert sich in Bereiche, die an die Kennziffern der flächendeckenden Erhebung angelehnt sind. Die Ergebnisse der Erhebung ermöglichen es, einen differenzierten Einblick in das landesweite Unterrichtsgeschehen im Schuljahresverlauf zu nehmen. Die Ergebnisse des Detailverfahrens werden jährlich im Bildungsportal veröffentlicht.

Grundsätze und Gemeinsamkeiten bei Wochenmeldung und Detailerhebung

Die Erhebung des erteilten und ausgefallenen Unterrichts findet anhand von zwei Erhebungsintstrumenten statt: der flächendeckenden Unterrichtsstatistik (auch: "Wochenmeldung") und der Detailerhebung. Beide Teile der Erhebung basieren auf denselben Grundsätzen. Dies bezieht sich v. a. auf

Calculator.png Viele Beispiele und Fälle werden in der Wochenmeldung und der Detailerhebung gleich dargestellt. Um die Gemeinsamkeiten beider Erhebungsteile zu verstehen, hilft die folgende Zusammenschau von Kennziffern und Bereichen.

Übersicht über Kennziffern und Bereiche

Die Kennziffern der Wochenmeldung und der Detailerhebung stehen miteinander in einem engen Zusammenhang, wie die nachstehende Übersicht zeigt.

Pos. Kennziffern der
wöchentlichen Erhebung
Kennziffern der
Detailerhebung
Bereich
Pos. 1 (A) planmäßig zu erteilender Unterricht Bereich A
Pos. 2 (B1) erteilter Unterricht gemäß Stundenplan Bereich B1
Pos. 3 (B2) erteilter Unterricht in besonderer Form Bereich B2
Pos. 4 (M1) Maßnahmen mit anderer Lehrkraft
bei unveränderter Lerngruppe
Vertretung im vorgesehenen Fach Bereich C
Ersatzunterricht
Aufhebung von Doppelbesetzungen
Pos. 5 (M2) Maßnahmen mit anderer Lehrkraft bei veränderter Lerngruppe (M2) Zusammenlegung von Lerngruppen
Mitbetreuung anderer Lerngruppen
Pos. 6 (EVA) Eigenverantwortliches Arbeiten ("EVA", nur in Sek. II)
Pos. 7 (Entfall) ersatzloser Ausfall


Calendar 52.png Kennziffern der Wochenmeldung

  • Position 1) Summe "planmäßig zu erteilender Unterricht" (Bereich A) wird durch die Anwendung aus der Summe der anderen Kennziffern automatisch berechnet
  • Erfassung der Position 2) "erteilter Unterricht gemäß Stundenplan" (Bereich B1) wie im Verfahren des Schuljahres 2017/18 als Gesamtsumme
  • Position 3) "Unterricht in besonderer Form" (Bereich B2) wird nicht differenziert erhoben, sondern ebenfalls zu einer Gesamtsumme zusammengefasst
  • Positionen 4) und 5) zu "Vertretung und Unterrichtsausfall" (Bereich C) stellen eine Bündelung der in der Detailerhebung differenziert zu erfassenden Maßnahmen dar:
    • Pos. 4): alle Maßnahmen mit anderer Lehrkraft, bei denen die Zusammensetzung der Lerngruppe unverändert bleibt (M1)
    • Pos. 5): Maßnahmen mit anderer Lehrkraft und Änderung bei der Lerngruppe (z. B. durch Zusammenlegung oder Aufteilung) bzw. Mitbetreuung einer anderen Lerngruppe (M2)
  • Positionen 6) und 7) sind Maßnahmen ohne Lehrkraft ("EVA" nur in der Sek. II)
  • Positionen 4) bis 7): KEINE Erfassung der Gründe für Vertretung und Unterrichtsausfall im gesamten Bereich C

Magnifying glass.png Bereiche der Detailerhebung

  • Die Kennziffern entsprechen im Grundsatz denen der Erhebungen der vergangenen Schuljahre
  • Die Erfassung der Positionen 1) und 2) erfolgt jeweils als Gesamtsumme (Bereiche A und B1)
  • Position 3) "Unterricht in besonderer Form" (Bereich B2): Differenzierte Angabe der Kategorien
  • Positionen 4) bis 7): Differenzierte Aufschlüsselung der Maßnahmen und Angabe von Gründen für "Vertretung und Unterrichtsausfall" (Bereich C)
  • Erweiterung der Detailerhebung um die Erfassung der von ersatzlosem Unterrichtsausfall betroffenen Jahrgangsstufen und Fächergruppen (Bereich D1); in der gymnasialen Oberstufe auch bei "EVA" (Bereich D2)