Hallo Herr Hagel,
dass ausgerechnet Sie jetzt zum Technologiebremsen aufrufen, überrascht mich dann doch.
Natürlich haben die meisten Dinge 2 Seiten.
a) Ein Schülerhandy wird i.d.R. eifersüchtig gehütet und gepflegt ("Mein Schatz!", Gollum). Dass der Akku leer ist,
kommt selten vor. Dann sind aber auch Paypal, die Busfahrkarte, die Kreditkarte, die Tankkarte,
die Drogeriemarktkarte (meist bei den Mädels), die Paybackkarte etc. nicht mehr verfügbar.
Der Ausweis funktioniert übrigens - wie auch die Handy-Bezahlfunktion - auch offline ohne Datenempfang des Geräts.
T.Hagel hat geschrieben: Mittwoch 2. Oktober 2024, 14:16 Ein Ausweis in gedruckter Form ist frei von Updates, Akkus, Störungen, Funklöchern und kann von jedem ohne zusätzliche Hilfsmittel (Brille mal abgesehen) gelesen werden.
b) Der gedruckte Ausweis muss von Sekretariat manuell upgedatet werden, wird zu Hause vergessen oder gar verloren.
Ob sich nun eine Plastikkarte oder ein Handydisplay besser mit oder ohne Brille lesen lassen, will ich nicht kommentieren.
Da sehe im Handling fürs Sekretariat eher Vorteile, wenn die Ausweise direkt mit der Schild-DB abgeglichen werden.
c) Ob die Stellen, die einen Schülerausweis prüfen, nun unbedingt eine Prüfung bei einer Zertifizierungsstelle anstoßen müssen,
sei dahingestellt. Die SuS bewerben sich ja mit dem Schülerausweis nicht auf einen Posten bei den Vereinten Nationen oder auf
eine Arbeitsstelle in den USA. Die wollen meist billiger ins Kino, ins Schwimmbad evtl. in ein Konzert oder ins Theater.
So sicher war/ist der alte blaue Lappen auch nicht.
d) Aber ich habe auch Kritikpunkte am digitalen Ausweis:
- Die Kosten liegen je nach Anbieter zwischen 1,- und 2,- Euro pro Schüler und Jahr.
Da käme bei uns ein 4stelliger Jahresbetrag zusammen, dafür kann ich viel Plastikkarten erstellen.
(Zumal die Schüler ja nicht jedes Jahr eine neue Ausweiskarte erhalten!)
Schön wäre es, wenn das Land so etwas bereitstellen würde - aber wir alle wissen um jahrelange Verzögerungen
bei ASDPC, beim digitalen Zeugnis usw.. Für NRW ist das halt 'Neuland'.
.
- Es ist dann wieder einmal ein Datentransfer in eine weitere Umgebung nötig - und die Pflege einer
entsprechenden Schnittstelle, das Bedienen derselben etc. Alles technische Verwaltungsarbeit, für die
in den Schulen kaum jemand ausgebildet ist.
Der Zoo an Apps und Schnittstellen ist bereits groß genug, ständige unsinnige und redundante Statistiken bremsen
die tägliche Arbeit zusätzlich.
e) Datenschutz und DSGVO haben die üblichen Verdächtigen meist auf Ihrer WebSite ausdrücklich erwähnt.
Ohne Wertung und Reihenfolge:
https://www.schuelerausweis.de/
https://www.geevoo.de/produkte/schuelerausweis
https://der-digitale-schuelerausweis.de/
https://heydensecurit.de/schuelerauswei ... n/#digital
usw.
Da wollen viele Firmen ans Geld der Schulen oder Schüler/innen.
"irgendwas ist ja immer".
Schöne Grüße von der Front...