Unterschiedliche BriefAdressen

[Michael Annen]

Hallo Herr Raffenberg,

einige meiner KuK bemängeln, dass die Briefe nicht DIN-konform sind. Beispielsweise steht die Anrede "Herr" oder "Frau" in derselben Zeile wie der Name der Person. Wie können wir als Schule das verändern?

Besten Dank und viele Grüße
Michael Annen

[Raffenberg]

Hallo Herr Annen,
wieso soll das nicht DIN-Konform sein?

Als Schule können Sie das nur ändern, wenn Sie ein eigenes Adressfeld programmieren. Die verwendeten Adressfelder werden von der Pipeline zur Verfügung gestellt und können nicht geändert werden.

[JensSpeh]

Grundsätzlich ist es richtig, dass in der DIN 5008 die Anrede mit evtl. Amtsbezeichnung in einer separaten Zeile vor dem Namen steht.

Es gilt aber laut Wikipedia zu DIN-Norm auch:

DIN-Normen sind Empfehlungen und können, müssen aber nicht benutzt werden.

Insofern sind Abweichungen möglich. Bei technischen Teilen sind Abweichungen evtl. sehr hinderlich, weil das Zusammenspiel dann nicht funktioniert. Die Leserlich- und Übersichtlichkeit eines Briefes wird m.E. aber nicht leiden, wenn die Anrede in derselben Zeile steht.

[Raffenberg]

Grundsätzlich ist es richtig, dass in der DIN 5008 die Anrede mit evtl. Amtsbezeichnung in einer separaten Zeile vor dem Namen steht.

Das glaube ich erst, wenn ich das mit eigenen Augen sehen

Die Serienbriefe orientieren sich zum einen an der DIN 5008 für Geschäftsbriefe, in denen meiner Kenntnis nach die Anrede in der gleichen Zeile steht, und an den Vorgaben zur Post zu automationsfähige Briefsendungen. Zu den Adressen findet man aber wahnsinnig viele unterschiedliche Informationen (moderne Form, persönliche Form, höfliche Form etc.). Die Positionierung des Adressfeldes weicht bei den Serienbriefen z.B. von der DIN ab, damit die Adressfelder in Briefumschlägen mit Sichtfenster korrekt angezeigt werden. Auch bieten wir z.B. nur einen Falttyp an.

Am Ende bleibt leider, dass die Adressfelder nicht angepasst werden können, sofern man kein eigenes baut.

[JensSpeh]

Grundsätzlich ist es richtig, dass in der DIN 5008 die Anrede mit evtl. Amtsbezeichnung in einer separaten Zeile vor dem Namen steht.

Das glaube ich erst, wenn ich das mit eigenen Augen sehe

Kein Ding:
Aus dem DIN 5008-Artikel von Wikipedia zu Abschnitt 17:

3. ZVZ – z. B. elektronische Freimachungsvermerke
2. ZVZ – z. B. Vorausverfügung Nicht nachsenden!
1. ZVZ – z. B. Einschreiben / Recommandé
1. AZ – Firma (= Name des Unternehmens)
2. AZ – Anrede, ggf. Berufs- oder Amtsbezeichnungen
3. AZ – ggf. akademische Grade (z. B. Dr., Dipl.-Ing., Dipl.-Hdl.), Name
4. AZ – Straße/Hausnummer (ggf. // App.-Nr.) oder Postfach
5. AZ – Postleitzahl und Bestimmungsort
6. AZ – (LAND)

[Uli Dierkes]

Das glaube ich erst, wenn ich das mit eigenen Augen sehe

Im Internet finden sich (gefühlt) tausende Erläuterungen zur DIN 5008. Eine davon ist diese:
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[Raffenberg]

Aus dem DIN 5008-Artikel von Wikipedia zu Abschnitt 17:

Deshalb schrieb ich das. Ich habe noch keine kostenfreie Version der Original-DIN gefunden, weshalb ich da noch keinen Blick reingeworfen habe. Wikipedia vertraue ich hier nur bedingt, zumal es dort ein Beispiel der Post ist ("siehe auch Infobroschüre der Post vom 1. Juli 2006"). Auch in den Broschüren der Post gibt es hier verschiedene Varianten.

Da es an anderen seriösen Stellen zu viele widersprüchliche Angaben gibt. Ich habe daraus geschlossen, dass die DIN hier keine exakten Vorgaben macht.

[Uli Dierkes]

zumal es dort ein Beispiel der Post ist

Die DIN-Norm in der vorliegenden Form ist auf Initiative der Post entstanden (Änderung der vorher gültigen Norm), um automatisierte Briefsortierung und -verteilung besser zu ermöglichen. So wundert es nicht, wenn Post-Broschüren mit der DIN-Norm übereinstimmen.

[Raffenberg]

So wundert es nicht, wenn Post-Broschüren mit der DIN-Norm übereinstimmen.

Das wusste ich auch noch nicht. Spannend ist dann, dass DIN-Norm und Vorgaben zur automatisierten Briefverarbeitung der Post nicht die gleichen sind. Das Adressfeld muss bei Verwendung von Sichtfensterumschlägen deutlich kleiner sein (noch kleiner, wenn man das mögliche Verrutschen des Briefes innerhalb des Umschlags berücksichtigt).

[Uli Dierkes]

Anschriftfeld in Geschäftsbriefen nach DIN-5008
Gemäß der Norm DIN-5008 aus dem Jahr 2011, die für Geschäftsbriefe erlassen wurde, wird im Anschriftfeld nicht nur die Adresse des Empfängers untergebracht. Es beinhaltet auch eine Zusatz- und Vermerkzone, in der Angaben zur Sendung gemacht werden können, z.B. Infopost, Einschreiben, Vermerk zur Nicht-Nachsendung und ähnliche Dinge. Außerdem kann das Anschriftfeld die Absenderadresse enthalten, so dass sie bei Briefumschlägen mit Fenster sichtbar ist und für etwaige Rücksendungen verwendet werden kann. Die DIN-5008 unterscheidet zwischen Geschäftsbriefen vom Typ A und vom Typ B; darin wird das Anschriftfeld unterschiedlich positioniert. Somit hat man bei der Gestaltung eines Geschäftsbriefs nach DIN-5008 mehrere Variationsmöglichkeiten. Es gibt keine "eine und einzige" Ausführungs-Norm.
Auf www.edv-lehrgang.de/anschriftfeld-im-di ... eftsbrief/ wird das mit bemaßten Grafiken übersichtlich dargestellt.
Weil die Post-Initiative aus dem Jahr 2005 stammt, aber die DIN-Norm erst 2011 in die Welt gesetzt wurde, gibt es zwischen den beiden geringfügige Unterschiede.