Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

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SpennerBKL
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Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von SpennerBKL »

Ihr Lieben,

vielleicht off-topic aber ernst gemeint? Macht euch der Job als ZS noch Spaß? Ich bin dafür A14 befördert, würde aber am liebsten aktuell alles abgeben und ohne ZS mit A13 besser klarkommen (glaube das geht in NRW nicht? Oder kann man sich upgraden lassen? :| ). Ich mache die ZS als Teamleiter seit 8 Jahren, vor drei Jahren sind wir auf Schild umgestiegen aber (Ich nehme bewusst die FachberaterInnen hier einmal raus, die machen einen guten Job):

Fehlerhafte Reports und/oder unvollständig

---Schulische Probleme ----

KollegenInnen die einen die ZS zur Hölle machen, durch falsches oder unorganisiertes Handeln
Oft fehlerhafte Stammdaten
Unklare Kompetenzen, wobei die eigentlich klar definiert sind
Zeitdruck, gerade zum Schuljahresende
Erwartungen der KUK, der ZS wird es schon richten
X-fache Nachdrucke..weil irgendwas davor kränkelt
usw ...


Also ich verzweifele, jeder Durchgang läuft sehr suboptimal.
Läuft es bei euch rund? Wie kann es organisatorisch besser laufen? Eigentlich wollen meine KUK und ich drucken, machen aber zum Ende nur Troubleshooting, da vieles vorher suboptimal läuft, es dann aber zum Ende erst auffällt.

Wenn ihr Lust habt, antwortet Mal.

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JensSpeh
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von JensSpeh »

Das ist eine ewige Baustelle.
Wir haben jetzt 1000 Schüler als Gesamtschule, was zumindest auch verschiedene Abschlüsse am Ende der 10 bedeutet.
Ich habe eine Anleitung zur Notenerfassung für jedes Quartal, die ich ggfs. aktualisiere und den Kollegen mit den Notendateien zukommen lasse. Okay, lesen nicht alle Kollegen... :twisted:
Nachdem Einlesen der Kollegen nehme ich mir die Zeit, schaue alles durch, und schreibe "gnadenlos" alles auf, was möglichst noch vor der ZK geklärt werden muss. Vor der ZK also nochmals ein Neudruck der Notenübersichten (die Kollegen können dann noch Korrekturen vor der ZK reinreichen).
In der ZK alle Änderungen genau protokollieren lassen.
Die Protokolle gehen dann mit den gedruckten Zeugnissen an die Kollegen zum Überprüfen der (hoffentlich) getätigten Änderungen.
Die Neudrucke hielten sich dieses Jahr in Grenzen: 2x 10 neu, und 2x 9, bis jetzt.
Den Kollegen muss man evtl. starke Schuldgefühle einreden, vielleicht bessern sie sich dann ;) .

Bezüglich der Stammdaten:
Klare Regeln, was wie bei der Erfassung von Neuaufnahmen eingetragen wird, z.B. Geburtsorte im Ausland Name der Stadt / Land. Keine Abkürzungen oder sonstiges. Oder oder. Während Corona haben wir alle Stammdaten (uns gibt es erst seit 2013) durchgearbeitet und entsprechend korrigiert.
Ich führe zum Beispiel eine Liste, was in den Leistungsdaten noch nicht stimmig ist bzw. geklärt werden muss, um den Überblick zu behalten.

Bei den Kompetenzen sind wir noch einigermaßen okay drauf, vielleicht weil wir nicht zu groß sind?
Ansonsten hilft ein Ablauf für solche Dinge, den man x Wochen vorher im Team durchspricht, um Klarheit zu schaffen, ggfs. Änderungen einzupflegen usw. Druck von der Leitung auf Kollegen, denen jeder Abgabetermin viel zu früh kommt, kann auch helfen.
Wir haben im Bereich der SekI Leistungsübersichten, auf denen alles drauf ist, was wir für die Konferenz brauchen. Da muss dann nicht mehr noch nachgefragt werden, da kann alles sofort geklärt werden. Etwas problematisch sind dabei Schüler mit FSP, weil da noch weiteres abgestimmt oder geklärt werden muss. Da können wir noch etwas besser werden, aber das ist nicht ganz so einfach.
Ein Fortschritt hat da das neue Notenmodul gebracht, da es nun zieldifferente Schüler anzeigt, womit auch die Kollegen besser sehen, für wen sie in Kompetenzzeugnissen oder Lernstandsberichten (DAZ-Schüler) was eintragen müssen. Da sind wir in den letzten drei Jahren auch besser geworden, die Sonderpädagogen erstellen und überwachen diese, drucken sie wenn möglich, und reichen sie digital zur Speicherung rein.
HSU wird zentral gesammelt und erfasst, dann den Kollegen zum Austeilen übergeben.

Zur Verbesserung würde ich also den Ablauf verschriftlichen, und dann absegnen lassen. Dann kann man auf den verweisen. Betroffene dabei zu Beteiligte machen!
Viel Erfolg!
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten, aber die geben wir gerne! :lol:
Hauke Hayen
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von Hauke Hayen »

Ich lasse mich jetzt nicht über alle unsere Interna aus, aber wie die Wochen vor den Zeugnissen aussehen, hängt extrem vom Grad der Organisation (Stufenleitungen, Schulleitung, Verwaltungsbereich) UND dem Verständnis des Kollegiums für klare Abläufe und der Verarbeitung solcher Daten(-mengen) ab.

JensSpeh hat geschrieben: Donnerstag 23. Juni 2022, 20:13 Den Kollegen muss man evtl. starke Schuldgefühle einreden, vielleicht bessern sie sich dann ;) .
Mein damaliger Zeugnisdruckpartner und ich haben vor vielen Jahren mal zu diesem Mittel gegriffen:
Preisliste_2009-2.pdf
(206.56 KiB) 184-mal heruntergeladen
Und ich behaupte: Mit großem Erfolg.
Vielleicht erkennen es Mitstreiter meiner damaligen Schule ja wieder ;-)
Die Vorlage dürfen Sie verwenden, abändern, zeitgemäß anpassen, was auch immer. Ich benötige sie nicht mehr, denn mein Eingangssatz ist bei uns recht gut erfüllt.
Viele Grüße, H. Hayen
SpennerBKL
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von SpennerBKL »

Lieber Herr Hayen,

herrlich. Meinen Tag gerettet. Ich müsste es erweitern aber mein Abend ist gerettet :) :D :D :roll:
Kurosinski
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von Kurosinski »

Danke Herr Hansen, danke Herr Speh und danke SpennerBKL,

Ich musste auch etwas lachen und nehme die Idee der Preisliste mit.

Als ich mit dem Zeugnisdruck vor etwa 10 Jahren anfing, war ich froh, einen bestimmten Text an bestimmter Stelle zu bekommen. Mittlerweile kenne ich mich doch ganz gut aus mit Reports und Schild.

Und jedes Jahr ist der Zeugnisdruck eine besondere Herausforderung, die ich gerne annehme und immer wieder und weiter bei uns verbessern möchte.
Es sind also jedesmal wieder ein paar Neuerungen im Spiel (aktuell Zeugnisse für Schülerinnen mit Förderbedarf, Konferenzmodul).
Ich freue mich darüber, wenn es besser läuft als im letzten Jahr und habe dann schon ein paar Ideen, die Haken und Ösen etwas besser zu umschiffen.

Klar, der Frust ist manchmal schon da. Wie auch im Unterricht. Aber jedes Mal, wenn die Zeugnisse für alle zufriedenstellend gedruckt sind, bin ich auch zufrieden und freue mich auf ein paar erholsame Tage - auch für die Kolleginnen, die statt Zeugnisdruck andere wichtige Aufgaben in unserer Schule übernommen haben und bedanke mich dafür, dass ich Zeit bekommen habe, um die Zeugnisse zu erstellen.

In diesem Sinne: Schöne und erholsame Ferien, liebe Kolleginnen und Kollegen!
GE Schwerte
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von GE Schwerte »

Hauke Hayen hat geschrieben: Donnerstag 23. Juni 2022, 20:54 Mein damaliger Zeugnisdruckpartner und ich haben vor vielen Jahren mal zu diesem Mittel gegriffen:
Preisliste_2009-2.pdf
Und ich behaupte: Mit großem Erfolg.
Wieviel kg haben Sie denn im ersten Jahr zugenommen?
Da ist der Erfolg ja direkt per Hüftumfang oder Waage messbar. :-)

Wir sammeln seit 2007 alle 3 Monate (=Quartalsbetrieb) ca. 12.000 Noten per Notenmodul ein,
haben das also jetzt vor den Sommerferien zum 60.(!) mal gemacht:
  • Es fehlen immer zwischen 700 und 900 Noten (aber immer von denselben Kollegen/innen)
  • Einige Kollegen können immer noch das Notenmodul nicht bedienen
    ("Das ist schon so lange her, dass ich damit gearbeitet habe, ich habe alles vergessen")
  • Ich weise zwar immer auf "Extras -> Notenliste" hin, trotzdem wissen einige Kollegen nie, was sie eintragen sollen
  • Die Kollegen öffnen das Notenmodul in einem kleinen Bildschirmfenster. Wenn dort nur 20 SuS zu sehen sind,
    werden auch nur 20 Noten eingetragen. Scrollen ist anscheinend Teufelswerk.
  • Der Abgabetermin wird häufig als unverbindliche Anregung verstanden
  • Die Eingabe von Beurteilungen für zieldifferente Inklusionsschüler in die "fachbezogenen Bemerkungen"
    zeugt zwar von großer Kreativität, aber leider selten von Rechtschreib- oder Tastaturkenntnissen
Seit Jahren habe ich gefordert, beim Schließen des Notenmoduls ggf. eine Fehlerlmeldung
"Sie haben noch nicht alle Noten eingegeben!" erscheinen zu lassen. Leider wird dieser
fromme Wunsch auch seit Jahren ignoriert.
Ich glaube weiterhin, dass die Funktion sehr helfen würden.

Ansonsten:
Wenn die Daten stimmen, klappt der Zeugnisdruck mit Schild gut.
1000 Zeugnisse davon 220 Abschlusszeugnisse (HA,HA10,FOR,FORQ-E,FHR,Abitur sowie Abgangszeugnisse 9 & EF)
sind relativ flott und problemlos gedruckt.
40 Inklusionszeugnisse machen da mehr Arbeit, weil alles redigiert und korrigiert werden muss.

Ich nehme die Preisliste aber gerne als Anregung auf. Wird noteninduzierte Diabetes als Berufskrankheit anerkannt? ;-)

Schöne Ferien
GE Schwerte
Zuletzt geändert von GE Schwerte am Sonntag 26. Juni 2022, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
JensSpeh
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von JensSpeh »

Ein Schulleiter einer inzwischen ausgelaufenen Realschule ließ die Kollegen, die ihre Noten nicht rechtzeitig abgaben die Zeugnisse ihrer Klasse per Hand schreiben. Passierte genau einmal, danach nie wieder.
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten, aber die geben wir gerne! :lol:
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Uli Dierkes
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von Uli Dierkes »

Wieso? Wir haben doch früher immer für sämtliche Schüler von Hand geschrieben.
Die Generation, die keine Handschrift (Schönschrift) mehr kann und der nach zwei Dutzend handgeschriebenen Worten schon die Finger abfallen, ist doch überwiegend noch nicht im Schuldienst, oder? :? :twisted:
8-)      .   Einen guten Tag wünscht     Uli Dierkes
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von Raffenberg »

Seit vielen Jahren nutze ich die Zeugnisse (Gymnasium) ohne Probleme zu haben. Die Umstellung der neuen Zeugnisse auf INI-Dateien war mit hohem Aufwand verbunden. Trotzdem haben diese sofort ohne Probleme und mit großem Gewinn an Komfort aus dem Stand funktioniert. Gleichzeitig sind alle Zeugnispakete in Ihrer Funktionalität aneinander angeglichen worden. Ich möchte hier an dieser Stelle ein ausdrückliches Dankeschön an das Zeugnisteam aussprechen, die Ihre Arbeit mit viel Engagement und Herzblut verrichten. Ich gehe davon aus, dass kurzfristig mit den Förderschulzeugnissen noch das letzte Zeugnispaket in Angriff genommen wird, um auch hier den Anwendern einen Komfortgewinn zu ermöglichen. Hier suchen wir jedoch noch einen Experten.

Dieser Forenbeitrag ist ein spannendes Thema mit abendfüllenden Diskussionspotential. Als ich begonnen habe, haben die Klassenleitungen die Zeugnisse von Hand geschrieben, so wie es in der ADO vorgesehen ist. Sie hatten Stammblätter, Fehlzeiten, Abwesenheiten, Klassenarbeitsergebnisse und Versetzungen im Blick, haben ärztliche Gutachten geschrieben, Bemerkungen gestezt, AGs zusammengesammelt und Übergangsverfahren erledigt. Eine Fülle von Aufgaben auf die Schultern vieler Klassenlehrer verteilt einhergehend mit einem hohen Maß an Verantwortung, Kompetenz und Transparenz für den einzelnen Schüler.

Mit der Zentralisierung des Zeugnisdrucks durch einzelne Personen in der Verwaltung kommt es zu einer gehörigen Verschiebung innerhalb dieses Gefüges mit allen Vor- und Nachteilen. Insbesonder die schwindende Verantwortlichkeit der KuK fiel nach der Umstellung stark ins Gewicht und musste in den Blick genommen werden. Ich schätze manmchmal den zeitlichen Aufwand der damaligen KuK in Summe mit dem heutigen zeitlichen Aufwand ab und sinniere in den "guten alten Zeiten".
Mit freundlichen Grüßen
Jens Raffenberg
JensSpeh
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Re: Seid ihr als Zeugnisschreiber/in zufrieden?

Beitrag von JensSpeh »

Vielleicht sollte man den Zeugnisdruck wieder an die Kollegen zurückgeben? Dann würden sie schnell merken, wie aufwändig die Hetze nach fehlenden Einträgen usw. ist.
Allerdings: dafür haben sie auch bestimmt mehr Arbeit mit den Schülern selber....
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten, aber die geben wir gerne! :lol:
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