Corona / Schlüssel 165 / 365

Inhaltliche Fragen zur Statistik

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tobias.kemper
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Corona / Schlüssel 165 / 365

Beitrag von tobias.kemper »

Guten Morgen,
zu den Vorgaben der Erfassung von Corona-bedingten Mehr- und Minderleistungen möchte ich nachfragen.

In der Eintraghilfe steht zunächst (S. 52):

"Ist beispielsweise geplant, dass Lehrer A den Präsenzunterricht von Lehrer B über-nimmt, ist Lehrer A in der UVD mit den entsprechenden Stunden zu erfassen. Der vor-aussichtlich wegfallende Präsenzunterricht von Lehrer B ist hingegen nicht einzutragen."

Soweit klar.

Für denjenigen, der vertretungsweise den Präsenzunterricht übernimmt, gibt es den Schlüssel 165 (S. 28): "Grund 165 ist bspw. dann einzutragen, wenn eine Lehrkraft Mehrarbeit leistet, um den Präsenzunterricht einer freigestellten Kollegin/eines freigestellten Kollegen zu übernehmen."

Aber was jetzt mit dem Lehrer, der als Risikofall keinen Präsenzunterricht leistet? Dazu heißt es auf S. 28 zu Schlüssel 365:

"Diese Minderleistung ist zu verwenden, wenn eine Lehrkraft aufgrund eines erhöhten Risikos für einen schweren COVID-19-Verlauf von der Verpflichtung zur Erteilung von Präsenzunterricht befreit ist und nicht im gleichen zeitlichen Umfang mit Lernen auf Distanz oder anderen, ggf. nichtunterrichtlichen, Tätigkeiten befasst ist."

Zumindest ist es bei uns in Absprache mit der Bezirksregierung so, dass die betreffenden Kollegen entweder Distanzunterricht erteilen, wo dies möglich ist) (= der Unterricht wird in SchILD normal erfasst, wenn ich es richtig verstehe) ODER aber sie sind dann, wenn Distanzunterricht nicht möglich und sinnvoll ist (Englisch Klasse 5 und überhaupt in der Sek.I, wenn die Schüler ja auch beaufsichtigt werden müssen), eben "im gleichen zeitlichen Umfang mit ... anderen, ggf. nichtunterrichtlichen, Tätigkeiten befasst". Aus dem Präsenzunterricht sind diese Kollegen in SchILD raus, weil dort die vertretenden Lehrer stehen (mit Mehrleistung 165). Entsprechend geraten die Corona-Risiko-Kollegen rasch in 6, 10, 12 Minderleistung - für die sie für nichtunterrichtliche Leistungen eingesetzt sind. Dafür soll ich nicht 365 verwenden. Aber was verwende ich stattdessen? Was ist der Schlüssel für "nichtunterrichtlicher Einsatz wegen Nicht-Einsetzbarkeit im Präsenzunterricht wegen Corona"?

Für eine Klärung besten Dank!

Tobias Kemper
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IT.NRW Methodik
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Re: Corona / Schlüssel 165 / 365

Beitrag von IT.NRW Methodik »

Hallo Herr Kemper,

wir haben über dieses Thema mit dem Ministerium gesprochen. Im Hinblick auf die Statistik soll bei den betroffenen Lehrkräften wie folgt vorgegangen werden:

Wenn eine Lehrkraft von der Verpflichtung zur Erteilung von Präsenzunterricht befreit ist, soll zunächst der ggf. geleistete Distanzunterricht ganz regulär über die UVD erfasst werden. Wenn kein Distanzunterricht geleistet wird oder der Distanzunterricht nicht das Pflichtstundensoll ganz abdeckt, soll geprüft werden, ob eine der möglichen nichtunterrrichtlichen Tätigkeiten gewählt werden kann. Es soll allerdings nur dann eine nichtunterrichtliche Tätigkeit gewählt werden, wenn die Wahrnehmung dieser Tätigkeit auch in normalen Zeiten zu einer reduzierten Unterrichtsverpflichtung geführt hätte.

Für die danach noch offenen Stunden soll die Minderleistung 365 verwendet werden.

Beispiel: Wenn eine Lehrkraft derzeit ausschließlich Unterricht vor- und nachbereitet (ggf. auch für andere Kollegen), können alle Stunden über die Minderleistung 365 erfasst werden. Hintergrund: Die Vor- uind Nachbereitung von Unterricht führt normlerweise nicht zu einer reduzierten Unterrichtsverpflichtung, es soll also keine nichtunterrichtliche Tätigkeit gewählt werden.
tobias.kemper
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Re: Corona / Schlüssel 165 / 365

Beitrag von tobias.kemper »

Hallo Herr Pfotenhauer,

danke für Ihre Nachricht. Die möglichen nichtunterrichtlichen Tätigkeiten decken nach meinem Eindruck nur im Ausnahmefall das ab, was die coronabedingt nicht präsenten Kollegen tun (können) - weder Archivpädagogik noch Tätigkeit am Studienseminar. Dann wird also mehr oder weniger regelhaft Minderleistung 365, unabhängig davon, wie der tatsächliche Einsatz gestaltet ist. Dann entsteht möglicherweise der Eindruck, es handle sich um Stunden, die später nachgearbeitet werden müssten, was so sicher nicht umsetzbar ist. Hoffentlich wird das von den Verantwortlichen dann auch richtig "gelesen".

Viele Grüße
Tobias Kemper
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